Der Star-Ökonom Thomas Piketty hat die Kapitalismuskritik weltweit befeuert – aber leider mit falschen Zahlen. Ein Fachkollege rechnet ihm vor, wie Armut wirklich schwindet.
Von Hernando de Soto 07.06.15
Mit seinem Buch "Das Kapital im 21. Jahrhundert" hat Thomas Piketty weltweit Aufmerksamkeit erregt. Nicht, weil er darin gegen Ungleichheit zu Felde zieht – das tun viele von uns –, sondern wegen dessen zentraler These, die auf seiner Analyse des 19. und 20. Jahrhunderts beruht: Kapital produziere "automatisch willkürliche und unhaltbare Ungleichheiten", die unweigerlich Armut, Gewalt und Kriege zur Folge hätten – auch im aktuellen Jahrhundert noch.
Seine apokalyptische politische These ist eindeutig falsch. Das kann ich sagen, weil meine Teams in den vergangenen Jahren Feldforschung in Ländern betrieben haben, in denen Armut, Gewalt und Kriege noch im 21. Jahrhundert weit verbreitet sind. Und dabei haben wir festgestellt: Die meisten Menschen wollen in Wirklichkeit lieber mehr als weniger Kapital, und sie wollen, dass es real ist, nicht fiktiv.
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